Literaturempfehlungen

Von ernsthafter Reitliteratur kann nur jener wirklich profitieren, der in der Reiterei mehr als bloß körperliche Tätigkeit sucht.[1]

Kurt Albrecht | 1920 – 2005 | Ehem. Leiter der Hofreitschule in Wien


Den Worten von Kurt Albrecht möchte ich gerne noch hinzufügen:

Wer ersthaft REITKUNST betreibt, kommt neben der „körperlichen Tätigkeit“ nicht am Studium „ernsthafter Reitliteratur“ und den Wissenschaften vorbei!


Ich werde von meinen Eleven immer wieder nach LITERATUR gefragt, in der sie sich, neben den Ausbildungseinheiten, zusätzlich theoretisch mit der Art und Weise, wie ich Pferde und Reiter UMFORME, beschäftigen könnten.

Immer gab ich diesen wissbegierigen Schülern die gleiche Antwort:

Da müsst ihr schon auf die Fertigstellung meiner REITLEHRE, der LEHRE VOM GRALSWEG warten, denn diese Art Pferde auszubilden wird schon seit über 180 Jahren nicht mehr gelehrt und die vorhandene Literatur aus dem 18. Und 19. Jahrhundert ist aus heutiger Sicht sehr schwer zu verstehen“.

Die wissenschaftlich arbeitenden preußischen STALLMEISTER in der Zeit von Friedrich dem Großen (18. Jahrhundert) und seines genialen Kavalleriegenerals von Seydlitz-Kurzbach schufen die beste, jemals auf diesem Planeten existierende Reiterei. Nie vorher und auch nie mehr danach, in keinem Land der Welt, wurden Pferde besser ausgebildet als in dieser Zeit. Diese STALLMEISTER schufen Höchstleistungspferde.

Mit dem Ausscheiden der letzten preußischen STALLMEISTER aus dem Kavalleriedienst (gegen 1848), ging auch dieses Wissen (in seiner korrekten Interpretation) verloren.

Die vorhandene LITERATUR, beispielsweise von E.F. Seidler oder Louis Seeger, welche schon in der Endzeit der preußischen Stallmeister gearbeitet und gelehrt haben, sind mit heutiger Brille, die geprägt ist von der pferdeverschleißenden, aber für den bequemen Menschen wenig anstrengenden ANGLOMANEN Reiterei, die nach 1848 ihren Triumphzug rund um die Welt begann, und für welche die echte FORMUNG und Gymnastizierung der Pferde zuviel Arbeit darstellt (Credo: „das Gelände wird es schon richten!“), nicht zu verstehen! Dieses Verständnis, wird auch dadurch erschwert, dass Begriffe über die Zeit neue, mitunter stark veränderte Inhalte bekommen haben.

Um nun aber den wirklich WISSBEGIERIGEN doch Literatur an die Hand zu geben, die ihnen zwar nicht meine LEHRE VOM GRALSWEG (vor deren Erscheinen) und dessen Basis, das Wissen der preußischen STALLMEISTER des 18. Jahrhunderts, verständlich näherbringen kann, aber dennoch dabei hilft, die Gedanken in diese Richtung zu formen, werde ich an dieser Stelle nach und nach zielführende LITERATUREMPFEHLUNGEN geben.


Dogmen der Reitkunst

Kurt Albrecht (1920 – 2005)
Ehemaliger Leiter der Spanischen Reitschule in Wien

Von allen neuzeitlicheren Oberbereitern der Hofreitschule zu Wien halte ich Kurt Albrecht noch für denjenigen, der sich des kulturellen Auftrages der Hofreitschule stets bewusst war.

Verlag ORAC, Wien | 1. Auflage | 1981 |
ISBN 3 85368 877 2


Autor: Richard Vizethum | Der letzte Stallmeister | Schule der Hippologie


[1] Kurt Albrecht | „Dogmen der Reitkunst“ | 1. Auflage 1981|Verlag ORAC Wien | Seite 9


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